Creative Effectiveness Process

Wer in seiner Branche und auf dem globalen Markt nicht nur überleben, sondern führend sein will, muss eine Kultur der Beweglichkeit schaffen. Denn in unserer schnelllebigen Zeit braucht es viel mehr Ideen in kürzester Frist und auf (mehr …)

Silicon Valley Tour

Woran man weiss, dass man im Silicon Valley ist? Nun, wenn man kurz vor Weihnachten als 3D-Figur im 3D Shop neben Google Gründer Larry Page zur Abholung bereitsteht, dann ist man im Silicon Valley.

Wenn man wie ich Bloggt und Vorträge hält muss man permanent (mehr …)

Kreativität ist das Medium.

Während Herbert Marshall McLuhan in den 1970er-Jahren noch die These aufstellte, das Medium sei die Botschaft, so ist heute das Medium bzw. die Kreativität die Plattform.
Wenn beispielsweise ein Autor eine erfolgreiche TV- Serie – nennen wir sie einfach einmal (mehr …)

Pink Pony Cannes Report 2012 - Handout



Nach dem Pink Pony Cannes Report wurden wir häufig auf die Präsentation angesprochen. Sehr gerne stellen wir diese nun in digitaler Form zur Verfügung und hoffen, dass Sie wichtige Insights für sich und Ihre Arbeit verwenden können.

BPPA_CannesLions_Report2012_Handout

Stay hungry!

Kommunikation 2012

Wie bekommt man Kommunikation in der neuen 2.0 Welt hin?

Die Kommunikationswelt hat sich in den letzten Jahren fundamental verändert und ein einfach weiter wie bisher reicht nicht mehr aus. Neue Zeiten brauchen nicht nur neue Antworten sondern auch neue Arbeitsweisen. Übergreifend kristallisieren sich hierzu drei unterschiedliche Modelle.

1. Die intuitive Herangehensweise

Sie ist die abstrakteste Form und wenn man so will die traditionelle Herangehensweise in der Ideenentwicklung. Sie basiert auf Genies, die einen daran erinnern, dass Kreativität unberechenbar ist. Sir John Hegarty, Gründer und weltweiter Kreativdirektor von BBH (meist ausgezeichnete Agentur der Welt), erklärt wenig über seine Vorgehensweise, sein Spruch jedoch “when everyone is zigging, it’s time to zag” also im übertragenen Sinn, wenn alle alles gleich machen ist es wichtig anders zu sein, vermittelt zumindest das Ziel seiner Vorgehensweise. In einer Welt in der immer mehr alles gleich gemacht wird (oder kennen Sie eine Bierwerbung die auf Natur, Geselligkeit oder Heimat verzichtet?) hat der Erfolg der durch andersartige Kommunikation auffällt.
Diese muss selbstverständlich auf einer relevanten Strategie basieren, es geht hierbei nicht um auffallen um jeden Preis.

Chuck Porter von CPB Crispin Porter Bogusky versucht mit seiner Agentur die Intuitive Ideengewinnung über „method advertising“, angelehnt an das „method acting“, welches vom Theaterpädagogen Konstantin Stanislawski entwickelt und von der Schauspielschule des Lee Strasberg (DeNiro, Pacino, Cruise, Hoffmann, Hopkins, Depp, Nicholson uva.) bekannt gemacht wurde. Es fordert von den Schauspielern ein, komplett in den zu spielenden Charakter einzutauchen. CPB leitet daraus ab, dass man die zu bewerbenden Produkte so lange verwenden muss, bis die eigene Intuition die Idee entwickelt. Konsequenter weise bedeutete das für CPB das sie als der Microsoft Etat gewonnen wurde alle Mac Computer der Agentur in den Müll warfen und auf Windows umstellten.
Einen großen Erfolg konnte CPB durch diese Vorgehensweise auch für den Kunden Domino’s Pizza verzeichnen. Durch das Eintauchen in das Bestellverhalten der Verbraucher stellte man fest, dass man nach dem man eine Pizza bestellt hat sich fragt wann diese denn wohl kommt. So kam man auf die Idee das Online Bestellsystem für Domino’s Pizza im FedEx-Look zu gestalten. Seit dem kann man den Status seiner Pizza von der Bestellungen bis hin zur Lieferung in Echtzeit verfolgen.

2. Die Prozessgetriebene Herangehensweise

Sir Ken Robinson, Best-seller Autor und TED-Sprecher hat schon einige Bücher zum Thema prozessgesteuerte Kreativität geschrieben (Out of Our Minds, The Elememt) und definiert Kreativität als „den Prozess der originellen Ideenfindung mit Wert.“ Diese Herangehensweise entzaubert den fast schon mystifizierten Künstlerhabitus, denn sie zeigt auf wie und herausragende und überraschende Ideen durch das logische Strukturieren von Fakten erreicht werden kann. Agenturen wie z.B. Ogilvy, Saatchi & Saatchi und auch die BPPA arbeiten und entwickeln ihre Ideen nach dieser Herangehensweise.
Das System ist auch sehr erfolgreich, entspricht es doch den controlling-getriebenen Managements unserer Zeit, in welchen Geschäftsführer ihren Jobs dann behalten, wenn sie ihre Umsätze pro Quartal besonders akkurat vorhersagen. Das Problem ist, wie so oft, die Mischung. Alle legen großen Wert auf die Forschung und Sammlung von Markt- und Zielgruppendaten. Viele Planner nutzen aber die Daten reaktiv. Sie suchen spezifisch, was die Verbraucher letzten Monat oder letztes Jahr getan haben und berechnen daraus ihre Ideen. Passt man an dieser Stelle nicht auf, werden in der prozessgesteuerten Ideenfindung die Ideen vorhersehbar, wenig überraschend und für den Verbraucher irrelevant, denn der ist schon längst weiter als letzten Monat oder letztes Jahr. Wie in jedem Prozess muss jeder Schritt sitzen, nur ein Fehler an einer beliebigen Stelle reicht aus um den Erfolg einer Idee zu zerstören. In einer sich immer schneller verändernden Welt führt das zur dritten Herangehensweise – der iterativen.

3. Die iterative (Schrittweise) Herangehensweise

Unter allen Themen, die in den vergangenen Jahren in Vorträgen und Kongressen wie dem Cannes Lions Festival behandelt wurden, ist dies das Größte. Und es schlägt in die Werbewelt ein wie eine Bombe. Die Künstler der Renaissance stellen eine neue Weltansicht vor: Eine Welt mit perfekt abgestimmtem Stillstand, gesehen aus einem Winkel der definierten und unbeweglichen Perspektive, gerät ins Wanken. Dem Jazz, dem Kubismus und anderen Bewegungen gelang dies schon vor vielen Jahren in der Kunst oder Musik, aber die Werbung konnte sich dem immer entziehen. “Snapshot” Marktforschung, sprich Analysen, die zu einem Stichpunkt ein Bild des Verbrauchers zeichneten, erlaubten es den Strategie- und Kommunikationsabteilungen, die Zeit zu finden, eine perfekte Botschaft zu kreieren.
Man muss nicht besonders lange in der Kommunikationsbranche tätig gewesen sein, um sich an Zeiten zu erinnern, als es routinemäßig ein Jahr brauchte, bis eine Kampagne fertig wahr. Eine Menge Leute wären wesentlich zufriedener, wenn unsere Industrie noch auf diese Art arbeiten würde, aber die Erkenntnis unserer Zeit ist, sie tut es nicht!
Der Kanon der meisten Seminare und Vorträge lautet: Kreativität ist nun iterativ!
Paul Polman, CEO von Unilever, beschrieb die Marketingwelt als ein Reh im Scheinwerferlicht, unwissend, wo der nächste Trend liegen wird – und immer bemüht, Zeit mit Aussagen über das letzte Quartal zu schinden.
Keith Weed, der CMO von Unilever, ergänzte im selben Vortrag erfrischend ehrlich „challenge of managing complexity“. Die große Herausforderung für die Branche liegt darin eine komplexer werdende multimediale Welt kommunikativ adäquat zu begleiten. Die Strategie von Unilever ist aus diesem Grund ziemlich clever und logisch gewählt: Sie wollen die Lokalsten der globalen Player sein.
Jonathan Mildenhall (VP Global Marketing Strategy & Creative Communications) von Coca Cola bläst in das gleich Horn. Er erklärt, dass Coke sich zukünftig anstatt der „creative Excellence“ mehr der „content Excellence“ widmen will, was soviel zu bedeuteten hat wie: man startet ganz viele Inhalt und hofft, dass für jeden etwas dabei ist. Das ist zwar jetzt stark vereinfacht dargestellt, trifft es aber im Kern. Liquid and linked nennt Coke diese sich iterativ entwickelnde, ständig anpassende und verändernde Strategie, die darauf abzielt, mit allen Zielgruppen über alle Kanäle ins Gespräch zu kommen, ohne zu wissen, wohin sich dieses Gespräch entwickeln wird.
Eric Schmidt CEO von Google ist sich sicher: „Erfolgreiche Geschäftsmodelle sind iterativ. Wenn wir unsere Website ändern wollen, dann testen wir die Änderungen an 10 % der Nutzer und wenn wir die Änderung dann vollziehen, lassen wir 10% auf der alten Version weiter arbeiten, um Auswirkungen besser zu bewerten.“
Der Psychologe und Neurowissenschaftler Jonah Lehrer, der sich ähnlich wie der deutsche Dr. Georg Häusel mit Neuromarketing und den Gründen unserer Entscheidungen beschäftigt fasst es wie folgt zusammen: Das Rezept für Erfolg heutzutage ist schnell zu versagen und es dann zu reparieren („fail fast and fix it“).
Fazit: Wenn also die neue Kreativität iterativ ist im Sinne von wir probieren schrittweise etwas so lange aus, bis etwas funktioniert und dann machen wir weiter, um es zu verbessern, denn die Welt dreht sich bekanntlich ständig weiter, dann gehört den Plattformen die Zukunft.
Denn auf denen wird ausprobiert. Eric Schmidt nannte die großen vier: Facebook, Apple, Amazon und auch Google. Alle vier sind Plattformen und gemeinsam bringen sie es auf einen Börsenwert von einer halben Billion Dollar.

Die neue Budgetaufteilung 70 / 20 / 10

70-20-10-Modell

Hört man sich unter Marketingverantwortlichen um, erfährt man, dass die meisten bei den sich schnell verändernden Möglichkeiten nicht wissen, wie sie ihr Budget planen sollen. Nicht selten erhält man eine aus dieser Unsicherheit der vielen Möglichkeiten heraus resultierende veränderungsablehnende Aussage. „Wir machen alles wie bisher und damit nichts falsch.“ Wenn man auf der Suche nach einer weiteren extrem negativen Auswirkung der weltweiten Krise 08/09 ist, dann die, dass Entscheidungsträger Angst davor haben, ihren Job zu verlieren und deshalb keine Entscheidungen die Risiko bedeuten, treffen.
Sehr clever ist deshalb die von Procter & Gamble und Coca Cola entwickelte Herangehensweise. Das 70 / 20 / 10 Modell scheint die neue Norm zu sein. Die Idee dabei ist, dass 70% des Marketingbudgets in das fließen, was man aus Erfahrung kennt. 20% gehen in vielversprechende neue, aber bereits bekannte Kanäle. 10% des Budgets gehen in Dinge, von denen man überhaupt keine Ahnung hat, die aber interessant, spannend und vielversprechend klingen. Damit erklärt man die letzten 10% als Risikogeld und kann als Verantwortlicher beim 70 / 20 / 10 Modell nicht versagen. Denn ein möglicher Verlust gehört zum Konzept.

Bob Greenberg - Funktionelle Integration

Wenn man wirklich wissen will, wohin unser Geschäft geht, ist normalerweise die beste Idee, Bob Greenberg zuzuhören. Dem Gründer und Kreativgeschäftsführer von R/GA aus New York. Er ist so etwas wie das Superhirn der Kommunikationswelt und seitdem wir das Glück hatten ihn auf dem Cannes Lions Festival 2007 kennenzulernen, ist es immer wieder ein Gewinn seinen Ausführungen zu lauschen. Zusammengefasst sieht Bob Greenberg es so, dass die Welt der Marketingkommunikation sich von globalen Kampagnen hin zu spezifischen Kampagnen entwickelt hat. Und nun ist sie seiner Meinung nach schon wieder im Begriff, sich in Richtung, wie er es nennt, funktionelle Integration zu verändern. Das bedeutet, dass sich Marken vom Plattformgedanken hin zu Ökosystemen weiterentwickeln, in denen Produkt, Marke, Unternehmen, Technologie und Verbraucher allesamt Teilnehmer auf Augenhöhe sind.
Jetzt, da Kreativagenturen genauso kompetent in moderner Technologie wie in Kreativität werden, sind sie mehr als Agenturen, sie werden zu kreativen Unternehmensberatern. Ihre Rolle wird wichtig für werbetreibende Unternehmen, um Marken um die Verbraucher herum zu entwickeln, um echte Mehrwerte, wie sie zum Beispiel Google bietet, zu schaffen, anstatt nur ein Genussversprechen abzugeben wie z.B. Coca Cola.

Gladwell - Spickeln erlaubt

Malcom Gladwell, der Bestseller Autor (Blink, Tipping Point) und Kolumnist des New Yorker, vertritt die Meinung, dass die Welt den “tweakers” (Spicklern) gehört. Nicht nur die Chinesen, die sich anpassen und westliche Ideen "nutzen", sondern auch Firmen wie Apple, die maßgeblich auf der Forschungsarbeit von Xerox PARC, dem Entwicklungslabor von Xerox, profitierten und den Mac erfanden. Seine Analyse Creation Myth führt zum interessanten Fazit, dass wir uns von der Innovationskultur hin zu einer Optimierungskultur entwickeln müssen. Wenn wir uns stärker auf das Optimieren konzentrieren würden und wir nur einen Teil der Forschungsgelder, die für Innovationen bereit stehen, in Optimierungen investieren würden, wäre vieles erfolgreicher. Weitere Beispiele für Optimierungen sind die Erfinder von Google, die auf der Arbeit der frühen Suchmaschinen wie Alta Vista und Lycos aufbauten und selbstverständlich Mark Zuckerberg, der sein Facebook nach dem Vorbild von Friendster und Myspace entwickelte.

Cannes Lions 2011 - Fazit

Wenn man wissen möchte was die Kommunikationswelt erwartet, dann ist das Cannes Lions Festival das ideale Orakel dafür. Es löst nämlich gleich zwei elementare Aspekte für uns als Kommunikationsbranche auf:
Erstens wie ist der Stand der globalen Wirtschaft und zweitens was sind die neuesten Entwicklung der Marketingkommunikation.

Der erste Aspekt ist schnell abgehandelt: Die Wirtschaft hat sich erholt.
Am besten abzulesen war dies an den Einreichungen und Akkreditierten des Festivals. Mit beinahe 10.000 Festivalteilnehmer, was fast dem höchsten Stand aller Zeiten von 2008 entsprach. Die Vorträge und Seminare waren so gut wie alle ausgebucht. Man musste früh anstehen für Google oder erst gar nicht daran denken, Eric Schmidt zu Gesicht zu bekommen. Oft saß man ganz oben auf den Rängen des Debussy-Saals und damit auf den "billigen Plätzen" oder man kam erst gar nicht in den Saal und musste das Seminar über den Live-Video-Feed in den zahlreichen Foyers des Palais verfolgen.

Es geht der globalen Wirtschaft also gut (außer natürlich man lebt im Süden Europas). Aber wie steht es mit der Marketingkommunikation?

Zuerst einmal besitzt unser Geschäft keine offizielle Bezeichnung mehr. Nach einigen Jahrzehnten als „Advertising Festival“, hat sich das Cannes Lions Festival, welches zwischen dem Filmfestival und der „Convention of water treatment engineers“ stattfindet nun als „Festival of Creativity“ umbenannt und das ist auch gut so.
Aber das Interessante dabei war, dass Kreativität diesmal viel weiter unten auf der Tagesordnung stand als sonst. Zumindest in den Reden und Seminaren. Später hierzu mehr.
Betrachten wir erstmal die Kreativpreise. Wer gewonnen hat und warum?

Die großen Gewinner des Cannes Lions Festival 2011

Die Auszeichnung, die wirklich eine große Ehrung bedeutet, ist der “Grand Prix” und normalerweise wird dieser einmal pro Kategorie verliehen.

Obwohl ab und an ein paar neue Kategorien dazukommen, sind die wichtigsten Grand Prix's nach denen alle schauen klar. Es sind die neun Kategorien titanium and integrated, film, press, outdoor, cyber, radio, media, direct und promotions.
Auszeichnungen in anderen Kategorien wie z.B. PR, design, craft, effectiveness etc. zählen nicht wirklich zu den großen begehrten Löwen (werden vornehmlich von Deutschen Agenturen gewonnen) und sind, auch wenn es weh tut, eher eine Art Trostpreis. Also fokussiert man sich eben auf die großen Auszeichnungen.

Jetzt kommt ein interessantes Phänomen:
Wenn man die Fachpresse gelesen hat, konnte man Überschriften finden wie „Kreativität hat sich von der westlichen Welt zur östlichen und deren aufstrebenden Märkten verlagert“ und das trifft für die ersten fünf wichtigen Grand Prix's die vorgestellt wurden auch zu, da Agenturen aus Korea, China, Rumänien und Südafrika promo, media, press, radio und outdoor gewonnen haben.
- Zwei an McCann Rumänien für Rom chocolate
- Zwei an JWT Shanghai für Samsonite
- Einer an BBDO South Africa für Mercedes-Benz.

Rom Case

Samsonite

Alle weiteren Grand Prix's, die später in der Woche vergeben wurden, gingen allerdings an westliche Agenturen. Verständlicherweise konnte die Presse mit ihrem Urteil nicht bis zur Verleihung des letzten Löwen warten, um ein abschließendes Bild zu zeichnen, schließlich will man Erster in der Berichterstattung sein, aber um das Gesamtbild wirklich zu verstehen, muss man sich die Resultate bis zum Schluss ansehen. Wir ignorieren also, was man anderswo gelesen hat und sehen uns das tatsächlich Geschehene an. Dies vor allem im Kontext der großen Verlagerung, die wir 2010 in Cannes beobachten konnten – die Verlagerung von klassischer Werbung (advertsing), hin zu experimentellen und interaktiven Arbeiten. Nochmals zur Erinnerung: fünf der Grand Prix’s gingen an Agenturen aus Wachstumsmärkten für Arbeiten, die wir traditionell als „tolle Werbeideen“ bezeichnen. Alle diese Agenturen sind traditionelle Networkagenturen mit Büros in "sogenannten" Wachstumsmärkten. Aufgefallen?!

Die anderen sieben Grand Prixs wurden nicht für traditionelle Kampagnen vergeben, sondern für meist interaktive Kampagnen abseits der Norm.
- Zwei an Droga 5, für Bing/JayZ
- Zwei an Wieden & Kennedy, für Nike and Old Spice
- Einer an R/GA für Innovative Thunder
- Einer an Google für Arcade Fire
- Einer an Cheil in Korea für Tesco

Bing/JayZ Case

Tesco Case

Fällt hier auch etwas auf? Keine einzige traditionelle Networkagentur. Alle in entwickelten Märkten (meistens USA).

Das ist also unser Business heute.
Die traditionellen Networkagenturen gewinnen immer noch die traditionellen Werbeauszeichnungen, allerdings nur mit ihren Büros in den Wachstumsmärkten, in welchen offensichtlich noch der Mut besteht, gewagte Ideen zu realisieren. Die Kategorien in Cannes jedoch, die dem 21. Jahrhundert entsprechen, werden von unabhängigen, nicht-vereinheitlichten Kreativagenturen gewonnen. In einem Sonderfall sogar von Google, welche nicht einmal eine Agentur ist. Darüber konnte man in der Fachpresse leider nichts lesen.

Wenn man die letzten Jahre und vor allem über die Rezession 2008/09 in Cannes war, dann weiß man, dass die Löwenverleihungen und die Parties nur die Spitze des Cannes-Eisbergs darstellen. Die Führer der Finanz- und Kreativwelten treten in den Seminaren nacheinander auf, um jeweils ihre Ansicht der heutigen Welt und ihrer Trends zu präsentieren und einen Ausblick auf die nächsten Jahre zu geben.

Cannes Lions 2010 vs. 2011

2010 ging es um das „was“: Was macht die Marketingindustrie? Was ist die Rolle der Marken? Und vor allem: wofür sollten Firmen stehen?

Marc Pritchchard (Global Marketing und Brand Building Officer) von Procter & Gamble sprach damals über den „Sinn“ von P&G, Jimmy Mayman von Go Viral betonte wie die Sicht der Verbraucher auf ein Unternehmen die Resonanzrate für Kampagnen einer Marke beeinflusse und Angelo Dias von Taproot sprach über die "social responsibility" Arbeiten der Zeitung "The Times of India", die statt einer klassischen Werbekampagne eine Versöhnung zwischen Indien und Pakistan initiierten.

2011 ging es um das "wie". Jeder hat nun verstanden, dass in einer vernetzten, interaktiven, kollaborierenden und mobilen Welt die zentrale Herausforderung für die Kommunikation darin besteht, den Verbraucher auf eine kreative Art und Weise dazu zu bringen, sich mit dem Produkt oder der Dienstleistung zu beschäftigen und Teil der Konversation zu werden.

Fazit
Das Cannes Lions Festival bleibt unsere Tankstelle, in der wir den Sprit der uns durch das ganze Jahr führt, tanken. Der internationale Austausch mit Agenturen und führenden Marketern, die alle die Zeichen der Zeit erkannt haben, inspirieren und motivieren uns als Agentur und sorgen dafür, dass wir und alle, die mit uns arbeiten, erfolgreicher werden.

Au revoir.