Laterales Denken

Tatsächlich sind unsere Ideen im Land der Dichter und Denker oft sehr vorhersehbar. Selbst bei Jungen Menschen, um am Beispiel Klimaerwärmung zu bleiben, ist die Häufigste vorgetragene Idee: Vermeidung von Umweltbelastung durch Verzicht. Echt jetzt - Das Land der Dichter und Denker das Erfindungen wie den Buchdruck, das Automobil, den Fernseher oder die Kernspaltung hervorgebracht hat. Verzicht ist eure Idee?

Wie kommt es, dass manche Menschen kreative Lösungen finden und andere nicht?
Warum denken wir, wie wir denken? Schauen wir uns die Entwicklungen hierzulande mal an:
Unser Denken wurde über viele Jahrhunderte hinweg massiv durch die Kirchen geprägt. Es waren die Dominikaner im 13ten Jahrhundert und etwas später der Jesuiten Orden der im 16ten Jahrhundert Zugang zu Wissen bot und Plattformen für Unterricht schaffte.

Selbstverständlich hatten die Kirchenverantwortlichen dabei ein konkretes Ziel vor Augen: Unterricht und Wissensvermittlung fand nicht selbstlos statt und auch keineswegs mit der Absicht, die Menschen zur Mündigkeit zu bewegen; vielmehr stand die Erziehung im Sinne der Religion im Fokus. Die Bibel als philosophische Grundlage der christlichen Kirchenlehre ist dabei ein Werk, das komplett auf einer Entweder-Oder-Sichtweise fußt: Es gibt ausschließlich Schwarz und Weiß, Gut und Böse, den Pfad der Gerechten und den der Ungerechten. 

Was einst die Klosterschüler vermittelt bekamen und wie wir bis heute über unser Lehrsystem geschult werden, enthält genau diese Art zu denken.

Einerseits hat die Kirche uns als Gesellschaft und uns Menschen über viele Jahrhunderte hinweg gelenkt und geprägt - Die großen religiösen Institutionen haben uns gelehrt, wie wir zu denken haben. Was ist gut, was ist gerecht? Was hingegen ist böse, was ist ungerecht?

Die Bibel als Werte- und Verständnisgrundlage wurde hierbei als zentrales Werkzeug und als Maßstab herangezogen. 

Die Intention dahinter, nämlich ein folgendes Volk – im Optimalfall ohne eigene Meinung, ohne persönliche Denk- und Herangehensweisen – zu schaffen, zeigt sich in vielen Bereichen bis heute. Die Kirche hat ihren Ansatz nicht verfehlt – obgleich uns ihre Macht im Zuge der Säkularisierung und Aufklärung nicht mehr ganz so überdimensional erscheint. Doch in Sachen Denkmodell entfaltet das klerikale System immer noch zweifelsohne seine Wirkung.

Andererseits umgibt uns eine Denkkultur, die durch unser Schulsystem geprägt ist. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Ausführungen von Sir Ken Robinson. Der international renommierte Berater in den Bereichen Innovationen, Humanressourcen und Gesellschaftsentwicklung definiert neben den Kirchen vor allem auch die Schulen als maßgebliche Erzieher in den vorangegangenen Jahrhunderten. Im 18. und 19. Jahrhundert – also im Zuge der Industrialisierung – wurden vorrangig Arbeitskräfte benötigt, deren Bildung auf technischem und mathematischem Wissen beruhte. Bei der Qualifizierung ging es darum, richtige Ingenieure und richtige Juristen zu entwickeln. Folglich wurden Stereotype aufgebaut, diese hatten einen bestimmten Wissenshorizont über eine bestimmte Lernmethode zu erreichen. So wurden die Fachkräfte für die bestehenden Aufgaben im Rahmen der Industrialisierung ausgebildet.

Bis heute funktionieren unsere Schulen wie ein Industriebetrieb, sie sind so strukturiert und anberaumt. Es gibt den Gong als Zeitsignal – wie im späten 19. Jahrhundert in der Fabrik. Wir packen Menschen – also Kinder – in Klassengemeinschaften zusammen und die einzige Gemeinsamkeit zwischen ihnen ist der identische Jahrgang. Es besteht keineswegs Deckungsgleichheit bei den Fähigkeiten und Fertigkeiten, darauf wird auch kein Wert gelegt – stattdessen wird das Datum der Geburt (oder nennen wir es provokativ einmal das Datum der Produktion) als Maßstab herangezogen. Trotz der Unterschiedlichkeit erfahren die Kinder in ihrer Klasse dann Frontalunterreicht und erhalten dabei klare Aussagen darüber, was richtig und was falsch ist. Was ist eine richtige Gedichtargumentation – und was eine falsche. Was ist eine richtige Argumentation – und was eine falsche. Was ist richtig in der Mathematik – und was entsprechend falsch.

Unsere Welt ist in Richtig und Falsch unterteilt und wir beurteilen sie auch so – beinahe mathematisch. Dieses lineare Denken führt dazu, dass wir herrlich unkreativ sind – schließlich ist es nicht im biblischen Sinne, etwas neu zu kombinieren oder aus einer anderen Perspektive an etwas heranzutreten. Unser Denken heutzutage ist binär. Wir bewegen uns im Schema zwischen 1 und 0. Wir tun Dinge immer so, wie wir es seit jeher getan haben. Wir gehen Situationen so an, wie wir es bereits kennen. Es gibt A oder B, aber nichts dazwischen und erst recht nicht darüber hinaus. Dabei ist genau dieser Zwischenraum interessant. Eindimensionales Denken ist unkreativ, hingegen hilft uns laterales Denken als Zugang zu kreativen Lösungen. Erst das Querdenken gibt uns Hilfestellung bei der Ideenfindung.

Obwohl wir inzwischen in einer völlig anderen und neuen Zeit leben, hat sich unser Schulsystem wenig fortentwickelt – und dennoch prägt es nach wie vor unser Denken. Wenn ich aktuell in Unternehmen und Industriebetrieben meine Workshops und Seminare gebe, dann stelle ich immer wieder fest, dass meine Teilnehmer – meist aus Marketingabteilungen oder Personen aus den verschiedenen Managementebenen – ständig versuchen, das Richtige und das Falsche zu identifizieren. Sie ziehen Vergleichswerte heran – was aber genau den Prozess schwierig macht, wenn wir gemeinsam neue Wege gehen wollen. Wenn ich mit diesen Menschen in den Kreativprozess einsteigen will und sie dann in den verschiedenen Workshop-Einheiten immer wieder zum Um-die-Ecke-Denken auffordere, dann kommen sie dabei sehr schnell an ihre Grenzen. Warum? Weil laterales Denken bei ihnen nie gefördert wurde und daher kaum ausgeprägt ist. Genau das aber wäre essenziell für die heutige Zeit.

Den Begriff des lateralen Denkens prägte Dr. Edward de Bono Ende der 1960er Jahre, seither hat er sich vor allem im Rahmen von Kreativitätstechniken und unkonventionellen Denkmethoden etabliert. Laterales Denken beschreibt die Fähigkeit, zu jedem beliebigen Thema systematisch verschiedene Denk- und Wahrnehmungsperspektiven einzunehmen. 

Entstanden ist unser Schulsystem in einer Ära, in der vor allem Arbeiter gebraucht wurden – die auf ihre Arbeitskraft ausgebildet wurden und sich auf ihren Arbeitsablauf konzentrierten. Also Menschen, die wenig denken und im Optimalfall nur das verstehen, was sie in ihrem Arbeitseinsatz effizient macht. 

Arbeiter, Kaufleute und Techniker, die in ihrem direkten Arbeitsumfeld fähig sind zu funktionieren. Sich mit ihrem dem Konstruktionsplan auskennen und ihre Handgriffe daraus ableiten können, - das war mitunter das Ziel der schulischen Ausbildung. 

Heute aber benötigen wir Menschen, die anders denken, die sich konstruktiv einbringen, die ihre Ideen beitragen und den Status Quo kritisch hinterfragen – um so wiederum vorhandene Probleme zu lösen und Schritte in der Sache nach vorne zu machen. 

Das Schulsystem als Geburtsstätte für neue Fachkräfte und jenes Potenzial, das uns auch betriebswirtschaftlich weiterentwickelt, muss daher dringend reformiert werden. Ziel muss es sein, junge Menschen zum lateralen und somit freien Denken zu erziehen. Im Fokus sollte kreatives Denken in Hinblick auf neue Lösungen sein – auch und erst recht im Schulsystem. 

Unsere derzeit noch vorherrschende Denke nach dem Motto „Das haben wir immer schon so gemacht und daher machen wir es auch weiterhin so“ wird von den lateralen Denkern eines Tages überholt werden. Es gibt diesen sehr passenden Ausspruch dazu: 

„Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der das nicht wusste und der hat es einfach gemacht.“ 

Die Denkstruktur Richtig vs. Falsch bringt uns in eine starre Position.

Aufgrund unserer Erziehung verfallen wir zu schnell in eine Situation, in der wir die Meinung vertreten: „Das geht nur so, das muss so sein!“ 

Genau das Gegenteil brauchen wir, wenn wir kreative und effektive Ideen entwickeln wollen.

Dr. Edward de Bono hat das folgendermaßen auf den Punkt gebracht: „Our Problem is not climate change – it’s poor thinking!“

AFFEN IN DER WERBUNG

Früher gab es mal die Weisheit, dass wenn man in der Werbung Kinder oder Tiere verwendet, man automatisch Erfolg hat. Dass das nicht ganz so stimmt, beweist uns immer wieder der unsägliche Trigema Werbespot mit dem sprechenden Affen. Wie Werbespots mit Tieren richtig gut (mehr …)

Vertrag mit Speakers Excellence

Es musste ja so kommen! Zum Ende eines unglaublichen Jahres, indem das Buch Kill your agency erschien, Vortragsreisen, Buchpräsentationen und jede Menge Workshops und Beratungsaufträge durchgeführt wurden kam, quasi als (mehr …)

Ideenworkshop am 25. November und 11. Dezember in Stuttgart

Lukas-Pierre-Bessis-Pink-Pony-Academy Kopie

Jeder kann ein Top-Kreativer sein – das ist unsere revolutionäre These, denn woraus Creative Effectiveness Ideen bestehen und wie man sie beliebig oft kreieren kann, haben wir drei Jahre lang wissenschaftlich erforscht und in einem einzigartigen Prozess zusammengefasst: dem Creative Effectiveness Ideenentwicklungsprozess.

Um heute ein Produkt oder eine Dienstleistung erfolgreich zu platzieren bedarf es keiner Agenturen mehr, sondern nur dieses einzigartigen Ideen-Entwicklungsprozesses, der in einfachen Schritten dazu führt, dass relevante und mehrwertstiftende Ideen entwickelt werden, die wirklich funktionieren. Mit Hilfe dieser Methode ist es wirklich jedem möglich Ideen zu entwickeln - die gleichermaßen kreativ und effektiv sind. Diese Methode stellen wir seit Anfang des Jahres erfolgreich in Workshops vor. Die letzten zwei in diesem Jahr finden am 25. November und am 11. Dezember statt. Wer Interesse hat kann sich hier anmelden:

November Workshop
Dezember Workshop

15 inspirierende Zitate aus Cannes 2014

Cannes Lions 2014

1. "Think like a marketer. Behave like an entertainer. Move like a tech startup." - PJ Pereira - CCO at Pereira & O'Dell

2. "Be Willing To Get Fired For A Good Idea." - Spike Jonze - Director

3. "Speed trumps perfection." - Wendy Clark - Coca-Cola Marketing Chief

4. "The last person I ever want working for me is someone who says 'that's not in my job description." - Neil Tyson - Astrophysicist

5. "If we start expecting women to lead, we won't be surprised when they do." - Sheryl Sandberg - COO Facebook

6. "Whether you work in social, mobile or data you need to step back & think about how to simplify" - Keith Weed - Chief Marketing and Communications Officer at Unilever

7. "I hire people not roles. Limiting creativity to 'creatives' limits everyone. Set ideas free." - Michael Lebowitz - Big Spaceship

8. "Tell me the truth! Make my life more interesting or leave me the f**k alone." – Jared Leto

9. "Move from 'marketing to people', to 'marketing with people'." – Keith Weed - Chief Marketing and Communications Officer at Unilever

10. "We are all born creative. We just got it educated out of us." –Tham Khai Meng - Worldwide Chief Creative Officer at Ogilvy & Mather

11. "Would I want to receive a one to one message from a brand, product or service that I like? Absolutely!" – Sheryl Sandberg - COO Facebook

12. "Silence is not an option in a socially networked world." - Wendy Clark - Coca-Cola Marketing Chief

13. "The bridge between reality and a dream is work." - Jared Leto

14. "We produce 15 percent of the content. Consumers produce 85 percent." - Wendy Clark - Coca-Cola Marketing Chief

15. "Stop making ads! Start making content!" - Erin McPherson - Chief Content Officer at Maker Studios

Pink Pony Cannes Lions Night 2014

Cannes2014

Am 3. Juli 2014 ab 19 Uhr präsentiert Lukas-Pierre Bessis Hintergründe, Trends und Cases von den diesjährigen Cannes Lions und im Anschluss daran werden alle Grand Prix- und Goldgewinner zum Besten gegeben.

Hier geht es zur Anmeldung!

Pink Pony Cannes Lions Report 2013 @ Mercedes-Benz Museum

CannesReport

 

Seit 2007 besuchen Pink Pony Mitarbeiter jeden Juni das Cannes Lions Festival im südfranzösischen Cannes. Es ist das wichtigste und größte Festival für Kreative aus aller Welt, was nicht zuletzt an der Zusammenstellung der Redner zu erkennen ist. Technologie-Anbieter wie Mark Zuckerberg (Facebook), Steve Ballmer (Microsoft) oder Biz Stone (Twitter) halten ebenso Vorträge wie Marketing-Verantwortliche wie Robert McDonald (P&G), Joseph Tripodi (Coca Cola) oder Stefan Olander (Nike). Führende Denker wie Malcolm Gladwell, Bill Clinton oder Edward de Bono teilen sich die Bühnen mit Vertretern der Agenturwelt wie Dan Wieden (W+K), Johan Hegarty (BBH), Amir Kassaei (DDB) oder Bob Greenberg (R/GA).

Das einwöchige Seminarprogramm und die abendlichen Preisverleihungen der begehrten Cannes Löwen setzen die Benchmark der weltweiten Kommunikation und zeichnen den Weg der Zukunft der Kommunikationsbranche in einer Welt der schier unbegrenzten Kommunikationsmöglichkeiten vor. Nach sieben Jahren Cannes, wollen wir beim diesjährigen Pink Pony Cannesbericht einen Rückblick und Ausblick für die Branche geben und selbstverständlich spannende Cases, wegweisende Arbeiten und ein Best-Of der ausgezeichneten Werbefilme präsentieren.

Nach dem großen Interesse an unserem Cannesreport der letzten Jahre, freuen wir uns, dass wir unseren diesjährigen Pink Pony Cannes Report im Rahmen der Social Media Night Stuttgart veranstalten werden. Gemeinsam mit den Organisatoren der SMN haben wir das Open Air Kino am Mercedes-Benz Museum als Veranstaltungsort gewählt. Das heißt, bis zu 600 Gäste werden Platz haben. Als zusätzliche Attraktion werden vor uns namhafte Redner die Bühne betreten, u.a. Prof. Dr. Marc Drüner (Geschäftsführer Trommsdorff + Drüner), Tom Kedor (Geschäftsführer MOTOR-TALK GmbH) und Olaf Schmitz (Leiter Digitale Produktkommunikation und Mobile Marketing Mercedes-Benz).

Am Montag, den 19.08.2013 geht's los. Einlass ist um 19:00 Uhr und Beginn um 20:00 Uhr. Das wird wie "Sommer Wetten dass..?" nur ohne Lanz 😉

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Pink Pony Cannes Report 2012 - Handout



Nach dem Pink Pony Cannes Report wurden wir häufig auf die Präsentation angesprochen. Sehr gerne stellen wir diese nun in digitaler Form zur Verfügung und hoffen, dass Sie wichtige Insights für sich und Ihre Arbeit verwenden können.

BPPA_CannesLions_Report2012_Handout

Stay hungry!

Pink Pony Cannes Report 2012



Wer könnte besser vom 59. International Festival of Creativity in Cannes berichten als Lukas-Pierre Bessis (Chief Creative Officer) und Matthias Berzel (Creative Planner) von Pink Pony Stuttgart? Als einzige Kreativagentur aus Stuttgart waren die Beiden "5 Tage und 7 Nächte" (Zitat Bessis) beim Cannes Lions Festival und haben (fast) kein Seminar und (fast) keine Party ausgelassen!
In einem 90 minütigen Vortrag, werden sie über Insights und Trends aus Cannes 2012 berichten und einige spannende Cases vorstellen. Im Anschluss daran werden die Zwei ausgewählte Werbespots aus Cannes präsentieren. Getreu dem inoffiziellen Cannes Motto "Rosé all day!" wird das Catering des Wilhelmspalais um Rosé Wein und Austern erweitert.

Ablauf
19.00 – 20.30 Uhr: Insights, Trends and Cases
21.00 – 22.00 Uhr: Best of Cannes – Gewinner mixed by Pink Pony

Wann: Mittwoch, 1. August 2012
Wo: Wilhelmspalais, Konrad-Adenauer-Straße 2, 70173 Stuttgart
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
Ende: ca. 22.00 Uhr
UKB: 5 Euro

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16. Social Media Night: Kurzpräsentation Pink Pony Stuttgart

Auf vielfachen Wunsch bieten wir eine Kurzpräsentation unseres gestrigen Vortrags zum Thema "Cannes Lions Report 2012" zum Download an.

Bitte klicken Sie auf folgenden Link, um die Präsentation herunterzuladen: BPPA_CannesLions_2012