Eine Folgekampagne auf eine sehr erfolgreiche Kampagne zu entwickeln ist eine sehr undankbare Aufgabe. Alle vergleichen die neue Arbeit mit der vorangegangenen. Scholz & Friends scheiterten, als sie auf Jung von Matt beim Kunden Saturn folgten und nicht annähernd den Erfolg von "Geiz ist Geil" erreichen konnten. Umso befriedigender ist es vermutlich für Scholz & Friends zu sehen, wie die Agentur Zum goldenen Hirschen wiederum als Nachfolgerin bei der Kampagne für Baden-Württemberg kreativen Schiffbruch erleidet. Die vollmundig als "Landeskampagne 2.0" angekündigte Folgekampagne auf "Wir können alles, außer Hochdeutsch" ist mutloser, durchschaubarer Werbequatsch wie man ihn sonst nur von Waschmittelwerbung kennt. Der Spot scheitert anhand aller Merkmale erfolgreicher Werbung. Weder ist er überraschend, noch nachvollziehbar in seiner Message. Das Ergebnis einer Marktforschungsstudie, dass in Baden-Württemberg die glücklichsten Deutschen leben, reicht nicht als Botschaft aus, da diese nicht allgemein bekannt ist und so nicht als wahr nachvollzogen werden kann.
Vor allem aber die große Sympathiewelle, welche die Vorgängerkampagne aufgebaut hatte, wird hier mit der zu überheblich formulierten Behauptung, dass in Baden-Württemberg die glücklicheren Menschen leben, niedergerissen. Bleibt zu hoffen, dass aus der Sympathiewelle für Baden-Würrtemberg, kein Tsunami gegen das Land wird.
Laut Fachmedien soll die Kampagne über digitale Kanäle gestreut werden. Dann wird es wohl nicht all zu lange dauern, bis die Agentur und die Verantwortlichen des Landes ihr Feedback 2.0 erhalten und den Mist abschalten.
Rice Krispies Squares von Leo Burnett
Mit einem kompletten Nonsens-Spot versucht Leo Burnett die Reiswaffelmarke "Rice Krispies Squares" für junge Erwachsene in England attraktiv zu machen.
Ob das damit gelingt?
Das Rosenparfüm-Bonbon
Der bulgarische Süßigkeitenhersteller Alpi hat gemeinsam mit dem Lebensmittelproduzenten Beneo das "Deo Perfume Candy" entwickelt. Dieses Bonbon schmeckt nicht nur gut, sondern bewirkt auch, dass die Haut des Konsumenten nach dem Verzehr nach Rosen duftet. Erreicht wird dies durch Beneos Isomalt, einen natürlichen Zuckerersatzstoff aus der Zuckerrübe, der sehr langsame Auflösungseigenschaften besitzt. Dieser bewirkt in Kombination mit dem eigentlichen Rosenduftstoff Geraniol, einem natürlichen Antioxidant, ein Ausduften aus der Haut noch lange nach dem Lutschen des Bonbons.
Weste führt Blinde ans Ziel
"Point Locus" ist ein von kanadischen Forschern der Simon Fraser Universität entwickelter Prototyp einer GPS-Weste. Sie soll Blinden dabei helfen, sich besser in fremden Umgebungen orientieren zu können. Die Weste ist mit einem Spracherkennungssystem, einem GPS-Sensor und Vibrationsmotoren ausgerüstet. Per Sprachbefehl wird das Ziel angegeben, während die Motoren an den Schulterpolstern taktile Anweisungen geben. Soll sich der Anwender drehen, vibriert nur eine Seite; ist der Kurs richtig, vibrieren beide Seiten gleichzeitig und in regelmäßigen Abständen.
In der Nationalbibliothek von Frankreich wurde von Death Penalty Focus, einer gemeinnützigen Organisation, die sich gegen die Todesstrafe stark macht, eine interaktive Installation aufgestellt, mit der per QR-Code Unterschriften gesammelt wurden. Die Installation zeigte auf zwei gegenüberliegenden Bildschirmen eine Hinrichtungssituation, bei der sich der Soldat mit angelegtem Gewehr und das Opfer gegenüberstanden. Durch das Betreten der Installation an einem bestimmten Punkt wurde die Hinrichtung unterbrochen, der Besucher trat in die Schusslinie und rettete so das Opfer.
Weniger Langeweile durch Festis
Die schwedische Getränkemarke Festis fordert seine Kunden mit der interaktiven Werbekampagne „Unbore Anything“ dazu auf, die Welt ein wenig lustiger zu gestalten. Unter anderem beinhaltet die Kampagne einen Internetauftritt, der sich „Unbore Grandpa“ nennt. Auf dieser Seite wird für zwei Wochen jeweils drei Stunden am Tag ein Herr höheren Alters live zugeschaltet. Die Teilnehmer sollen diesen durch witzige Aktionen per Webcam erheitern. Wer es schafft, Opa zum Lachen zu bringen, gewinnt eine Flasche Festis.
Das neuseeländische Unternehmen Frucor Beverages hat für seinen beliebten "V Energy Drink" eine außergewöhnliche Marketingkampagne gestartet, bei der ein riesiger Paintball-LKW für Aufsehen sorgte. Der mit dem "V Energy"-Logo versehene Kraftwagen parkte dafür an einer Hauswand und lüftete das Innere der Ladefläche – einen Paintball-Apparat mit 840 Farbkanonen. Wurde dieser betätigt, schossen gleichzeitig alle verschiedenfarbigen Kugeln los, die sofort ein Graffiti in Form einer gelben Comicfigur kreierten.
Amüsante Fahrstuhlfahrt mit Fanta
Die "Lift & Laugh"-Kampagne des US-amerikanischen Erfrischungsgetränkeherstellers Coca-Cola, in der dieser seine Marke Fanta bewirbt, steht für alles andere als Ernsthaftigkeit und Langeweile: Jeder Genuss sollte vor allem erfrischen und Spaß machen. Demzufolge wurden zusammen mit der Agentur Ogilvy & Mather Brasil Fahrstühle einer Universität so verändert, dass die Nutzer unerwartet beispielsweise durch laute Musik und Discolicht zum Tanzen animiert werden oder eine Unterhaltung der Fahrstuhlnutzer in verzerrten Tönen wiedergegeben wird. Am Ende der Fahrt gibt es für alle Fanta gratis gegen den langweiligen Alltagstrott.
Converse bringt Chucks zum Tanzen
Der US-amerikanische Schuhhersteller Converse präsentiert mit dem "Canvas Experiment" eine mit 500 Paaren Chuck Taylor All Stars bestückte Wand, die mit ihrem Gegenüber interagiert. Mit Hilfe von Musik, Videospielen und Bewegungssensoren kommen die Kultschuhe in Bewegung, formen Bilder und Muster. So tanzen die Schuhe beispielsweise zu einem Schlagzeugsolo. Das "Canvas Experiment" verweist hierbei auf den Ursprung der Marke, den Rock 'n' Roll. Die Aktion sorgt für ein aufmerksamkeitsstarkes Erlebnis am Point of Sale, etwa im Converse Store in Berlin.
E-Zigaretten-Packung übermittelt Informationen
Die US-amerikanische Firma blu hat mit dem "blu Smart Pack" eine Packung für elektronische Zigaretten vorgestellt, die vibriert, sobald sich andere aktivierte Zigarettenpackungen dieser Marke in maximal 15 Meter Abstand befinden. Zudem können die Packungen Informationen wie Kontaktdaten aus sozialen Netzwerken über den Besitzer austauschen. Mit diesem Konzept sollen die Kommunikation gefördert und Verbindungen unter den Konsumenten dieser Marke geschaffen werden. Es gibt weiterhin eine Funktion, die den Raucher darauf hinweist, dass er sich in der Nähe eines Geschäftes befindet, in dem die elektronischen Zigaretten von blu angeboten werden.